Um den Begriff Migrantenliteratur zu verstehen sollte man sich darüber im Klaren sein, was ein Migrant überhaupt ist. So bezeichnet man jemanden, der selbst oder zusammen mit seinen Eltern in ein anderes Land zieht und somit auch eine neue Nationalität und Sprache annimmt. In Deutschland waren dies vor allem Gastarbeiter, weshalb ursprünglich auch erst der Begriff der Gastarbeiterliteratur aufkam. Da allerdings nicht alle Autoren der Arbeiterschicht angehörten, weitete man diesen auf 'Migrantenliteratur' aus.
In ihren Werken verarbeiten die meisten ihre Erfahrungen im Alltag, stellen Vergleiche an und machen ihre eigene Sichtweise der aktuellen Entwicklungen deutlich.
Man kann auf mehreren Ebenen eine Entwicklung in diesem Genre beobachten:
- Aufgrund der anfangs noch schlechten Sprachkenntnisse vieler Migranten erschienen zunächst nur kurze lyrische Texte, Gedichte und Kurzprosa, später kamen dann Romane und längere Werke hinzu.
- Auch die Position, aus der die Migration gesehen wird, hat sich im Laufe der Zeit verändert. In den 70er-80er Jahren hatten die meisten eine negative Meinung über die Migration, während sie heute von viele als Chance gesehen wird und die positiven Impulse des Lebens zwischen zwei Kulturen hervorgehoben werden.
In Deutschland gibt es verschiedene Arten der Migrantenliteratur: die deutsch-arabische, die deutsch-jüdische und die deutsch-türkische Literatur. Auf letztere wird auf diesen Seiten näher eingegangen und zwar am Beispiel von Renan Demirkan und ihrem autobiografischen Roman 'Schwarzer Tee mit drei Stück Zucker'.